Johanne Steiner

In meiner Praxis arbeite ich intuitiv: Ich sammle visuelle Eindrücke und Erlebnisse aus meinem Alltag – Momente, die mich ansprechen und eine Resonanz in mir auslösen - in Form von Fotos, Skizzen, Videos und Erinnerungen sowie geschriebenen Wort. 

Es können auch Seiten aus Büchern, Zeitungsartikeln und Magazinen sein oder Gedichte, die mich inspirieren, das Gefühlte Bild in eine Malerei umzusetzen. 

Diese Fragmente setze ich in meinen Werken zusammen, indem ich mein Bildpersonal, Farbe und Form immer wieder in neue Zusammenhänge bringe.

Jedes Werk ist ein Versuch, Ordnung und Sinn im Chaos zu finden, eine Übersetzung von Fragmenten in ein Ganzes.

Jedes Werk ist für mich ein Neuanfang – ein Moment der Reflexion und ein Akt des Schaffens, der nach Bedeutung sucht.

In meinen Arbeitsprozessen werde ich auf der Suche nach Resonanz und Antizipation des Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Fragen geleitet, die mich zu immer neuen Bildwelten führen. Ich untersuche hierbei menschliche Kontinuitäten und die Grundlage menschlichen Verhaltens in immer neuen Möglichkeiten des Zusammenseins.

Was ist heute heilig? Wenn moralische Instanzen keine zentrale Rolle mehr einnehmen und wir unsere Zukunft selbst gestalten können, auf welche Grundlage können wir, trotz dieser Spannungen, aufeinander zugehen und uns miteinander verbinden?

In meiner künstlerischen Praxis beschäftige ich mich mit der Untersuchung der Farbe hinsichtlich Fläche, Komposition, Materialität und Form und suche stets die Verbindung zur präzisen Zeichnung. Hierbei entstehen für mich Widersprüche in der Denkweise, die ich in meinen Werken immer wieder neu erforsche.